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Vom verdeckten zum sichtbaren Schimmelschaden mit Staubläusen, Silberfischchen & Co.

21. Oktober 2016

Verdeckte, nicht sichtbare mikrobielle Belastungen in Innenräumen werden oft nicht erkannt. Anzeichen für verdeckte Schimmelschäden sind jedoch vielerorts vorhanden …

Fachbeitrag zum 6. Würzburger Schimmelpilz-Forum


1. Zusammenfassung

Verdeckte, nicht sichtbare mikrobielle Belastungen in Innenräumen werden oft nicht erkannt. Anzeichen für verdeckte Schimmelschäden sind jedoch vielerorts vorhanden: Einerseits liegen nicht selten typische Geruchsbelastungen vor und sind sichtbare Schimmelschäden nur die Spitze des Eisberges. Andererseits haben sich als Folge eines zunächst nicht sichtbaren Schimmelschadens häufig (unscheinbare) Tiere eingestellt, die als sogenannte Bioindikatoren Hinweise bis eindeutige Belege für Schimmelpilzwachstum geben.

Staubläuse und Milben sind klassische „Schimmelfresser“, letzteren kommt zusätzlich eine Bedeutung in gesundheitlicher Hinsicht zu. Kaum zu glauben aber wahr: Bereits in Bestimmungsbüchern aus den 1950er Jahren ist beschrieben, dass diese Insekten (Staubläuse, 3 Beinpaare) und Spinnentiere (Milben, 4 Beinpaare) sich von Schimmelpilzen ernähren und damit indirekt Schimmelschäden anzeigen.

Silberfischchen mögen es warm und feucht, Kellerasseln mindestens feucht, womit diese Urinsekten (Silberfischchen, 3 Beinpaare) und Krebstiere (Kellerasseln, viele Beinpaare) im selben “Ökosystem“ wie Schimmelpilze und Bakterien zuhause sind.

Neben diesen möglichen Mitbewohnern in Wohnungen und Bürogebäuden stellen sich nachfolgend auch Tiere ein, die sich u. a. von den genannten Schimmelfressern ernähren: Raubmilben bis hin zu den räuberisch lebenden Hundert-/ Tausendfüßern sind zu erwarten und wurden in Einzelprojekten bereits nachgewiesen.

Der Einsatz eines Schimmelspürhundes kann als weiterer und weiterführender Baustein einer tierischen Bioindikatorkette für Schimmelschäden eingeschätzt werden: Gut geschulte, regelmäßig überprüfte und deshalb als zuverlässig einschätzbare Schimmelspürhunde grenzen über ihr Markierungsverhalten verdeckte, nicht sichtbare Schimmelschäden sogar räumlich und zerstörungsfrei ein. Sie liefern damit wesentliche Entscheidungsgrundlagen bezüglich Probenahmestellen und Schadensausmaß.

 

2. Das „System Schimmel“

Um Belastungen von Innenräumen mit Schimmelpilzen zu erkennen (oder) auszuschließen werden in vielen Fällen Raumluftmessungen auf Sporen durchgeführt. Aus den Ergebnissen lassen sich aber oft keine eindeutigen zielführenden Aussagen über einen verdeckten Schimmelschaden ableiten, speziell wenn nur niedrige Sporenkonzentrationen nachweisbar sind. Unabhängig davon besteht Schimmel nicht nur aus Sporen.

Als „Schimmel“ wird mittlerweile ein ganzes „Ökosystem“ an einer Wand oder in einer Fußbodenkonstruktion bezeichnet. Wenn ein (verdeckter, nicht sichtbarer) Feuchteschaden in einer Fußbodenkonstruktion vorliegt, finden sich neben Einzellern und den „klassischen“ Mikroorganismen Schimmelpilze, Hefepilze und (sporenbildende) Bakterien oft auch höhere Organismen im Schadensbereich ein.

Bauteile bzw. Baumaterialen sind bei Schimmelschäden oftmals mit verschiedenartigsten Mikroorganismen überzogen, die sich auch zu einem Biofilm zusammenlagern können. Gliederfüßer (Arthropoden) grasen diese willkommene Nahrungsquelle regelrecht ab. In einem Großprojekt waren neben Milben, Staubläusen und Silberfischchen bereits zusätzlich Räuber (Tausendfüßer) in diesem Mikrokosmos auffindbar. So hat sich letztendlich eine regelrechte Nahrungspyramide aufgebaut wie sie von verschiedenartigsten Land- und Wasserökosystemen gut bekannt ist.

Wichtigster Standortfaktor für „Fußbodenökosysteme“ ist die Feuchte. Nährstoffquellen können vielfältig sein, die Wahl der Baumaterialen ist oft schon ausreichend um einen funktionierenden Mikrokosmos zu etablieren. Wie auf einem verwilderten Wiesen-grundstück findet auch im Fußbodenaufbau eine Sukzession (Weiterentwicklung) hin zu höheren Organismen (-gruppen) statt.

 

Das „(Fußbodenöko-) System Schimmel“

  • Molekulare Bestandteile: gasförmige Verbindungen (MVOC), Geruchsstoffe, Zellwandbestandteile (ß-Glucane), Toxine (Myko-, Exo-, Endotoxine)
  • Zelluläre Bestandteile: Mycel, Sporenträger, Sporen, Zellwandbruchstücke
  • Mikroorganismen: Schimmelpilze, Bakterien, Amöben, Biofilme
  • Pflanzen-/ „Schimmelpilzfresser“: Milben, Staubläuse, Silberfischchen, Kellerasseln
  • Räuber: Tausendfüßer, Raubmilben, Silberfischchen

Um den kompletten Beitrag zu lesen klicken Sie bitte hier:

Vom verdeckten zum sichtbaren Schimmelschaden mit Staubläusen, Silberfischchen & Co.

Kategorie: Erkennen

Über Dr. Sonja Stahl

- Studium der Biologie an der Universität Würzburg
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Klin. Biochemie/Pathobiochemie
- Sachverständige für Schimmelpilze im peridomus Institut Dr. Führer in Himmelstadt/Würzburg
- Lehraufträge und Beratungstätigkeit

Arbeitsschwerpunkte:
Chemische und mikrobiologische Bestandsaufnahmen in Privathäusern, Neubauten, öffentlichen Gebäuden und Bürokomplexen als Grundlage für Sanierungskonzepte

Adresse:
peridomus Institut Dr. Führer
Rudolf-Diesel-Straße 2
D-97267 Himmelstadt/Würzburg
Telefon: +49 9364 815541-0
E-Mail: info@peridomus.de
Internet: www.peridomus.de

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