Einen Besucherrekord konnte das Würzburger Schimmelpilz-Forum in diesem Jahr verzeichnen. Bereits vor dem offiziellen Meldeschluss war die Veranstaltung restlos ausgebucht. Großen Zuspruch erhielt das peridomus Institut Dr. Führer zudem für den Wechsel der Location. Nachdem 2015 das Fachforum an einem neuen Veranstaltungsort stattfinden musste, konnte man dieses Jahr wieder in das beeindruckende Ambiente der Residenz Würzburg zurückkehren.
Der Focus des Fachforums lag auf Feuchtigkeit in Fußbodenkonstruktionen. Vom 11. bis 12. März ging es um deren Folgen sowie die Bedeutung für die Immobilienwirtschaft, die Rechtsprechung, die Versicherungen und die Bundespolitik. Analysiert wurde warum gerade Fußbodenaufbauten „schimmelproblematisch“ sind. Über Bauweisen, energetische Sanierungen, Bioindikatoren, Feuchtemessungen bei Schimmelschäden in Fußböden, Prävention und vieles mehr wurde referiert. In den anschließenden offenen Gesprächsrunden wurde ausführlich diskutiert und Erfahrungen offen ausgetauscht.
Die Themen im Detail
Warum sind Fußbodenaufbauten „schimmelpilzproblematisch“?
„Feuchtigkeit in Fussbodenkonstruktionen und deren Folgen“ lautete der Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Christian Hanus, Department Bauen und Wohnen, Dekan der Donau-Universität Krems (Österreich). Über „Verschiedene Fußbodenkonstruktionen – betrachtet unter dem Aspekt Schimmelpilzbildung“ sprach Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Schrader, Architekt und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden, Würzburg. Dipl. Betriebswirt (BA) Christoph Werner, Geschäftsführer der Bauunternehmung Damian Werner GmbH aus Kalbach/Fulda informierte über „Schimmel aus Sicht der Bauwirtschaft: Sanierung von Großküchen und Nassbereichen“. „Führen energetische Sanierungen zu einer Verschärfung der Schimmelproblematik?“ fragte und erläuterte Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Stierhof, Energieberater aus Neustadt a. d. Aisch. „Wie häufig und wie problematisch sind schimmelbelastete Fußbodenkonstruktionen?“ lautete das Thema der anschließenden Diskussionsrunde.
Schimmel im Fußboden
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bogenstätter, Fachbereich Technik der Hochschule Mainz, informierte über die Bedeutung von Schimmel im Fußboden für die Immobilienbewirtschaftung. „Was bedeutet Schimmel im Fußboden für die Rechtsprechung?“ beleuchtete Rechtsanwalt Dr. Bernd Kober, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Kanzlei Reinhart Kober Großkinsky, Wertheim. Über die Bedeutung von Schimmel im Fußboden für die Versicherungswirtschaft, sprach Rechtsanwalt Wolf-Rüdiger Senk, ppa. Bereichsleiter Recht/Schadensmanagement, AVW Versicherungsmakler GmbH in Hamburg. „Schimmel aus der Sicht der Bundespolitik unter Beleuchtung der Aspekte des Verbraucherschutzes“ lautete der Vortrag von Alexander Hoffmann. Er ist Mitglied des Deutschen Bundestages, Ausschuss für Verbraucherschutz und Recht. Im anschließenden Austausch ging es um die Frage „Ist Schimmel in Fußbodenkonstruktionen ein bisher weitgehend unbekanntes gesamtgesellschaftliches Problem?“
Wie lässt sich Schimmel in Fußbodenkonstruktionen erkennen, beseitigen und vorbeugen?
„Vom verdeckten zum sichtbaren Schimmelschaden mit Staubläusen, Silberfischchen & Co.“ lautete der Vortrag von Dr. Sonja Stahl, Sachverständige für Schimmelpilze, Institut peridomus in Himmelstadt bei Würzburg. Inwieweit Feuchtemesssungen bei Schimmelschäden in Fußbodenkonstruktionen sinnvoll oder unsinnig sind, erläuterte Dipl.-Ing. Bernhard Riedl aus München. Er ist Architekt und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden. Über „Simulation Schimmelwachstum Fußboden“ referierte Dipl.-Ing. (FH) Peter Krämer, Architekt und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schäden an Gebäuden, München. Dipl.-Chem. Frank Eßl, Leiter der Knauf Akademie in Iphofen, informierte über „Fertigteilestriche – die schnelle Alternative ohne Wassereintrag“. Über „Vertretbare Alternativen zum Komplettrückbau der Fußbodenkonstruktion“ sprach Dr. Gerhard Führer. Er ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schadstoffe in Innenräumen und Leiter des peridomus Instituts.
Den Abschluß der Veranstaltung bildete die Diskussionsrunde: Wie sollen risikoarme Fußbodenkonstruktionen aussehen, um Schimmelwachstum möglichst zu vermeiden?
Initiator und Veranstalter des 6. Würzburger Schimmelpilz-Forums ist das peridomus Institut Dr. Führer.